Sehr geehrte Damen und Herren,

„Farbe bekennen: beherzter Dialog“ ist meines Erachtens ein sehr gutes und zeitgemäßes Motto für den 21. Kongress für Familienunternehmen. „Farbe bekennen“ bedeutet letztendlich, dass Haltungen entwickelt werden; Haltungen in Hinsicht auf die Herausforderungen, denen sich Unternehmen und Unternehmer in Zeiten des rapiden wirtschaftlichen Wandels, aber auch der zunehmenden politischen und ökonomischen Verunsicherung gegenübergestellt sehen. Dies betrifft indes nicht nur Unternehmen im Allgemeinen, sondern hat insbesondere für Familienunternehmen eine besondere Bedeutung: Familienunternehmen haben typischerweise ein spezifisches Wertegerüst, welches sich in den Haltungen wiederspiegeln sollte.

Wie kommt man aber zu Haltungen? In turbulenten Zeiten, in denen wir uns momentan zweifelsohne befinden, kann man gerade wegen der hohen Unsicherheit zu bestimmten Fragestellungen mit jeweils klugen Argumenten unterschiedliche Standpunkte haben. Umso wichtiger ist der vorurteilsfreie Dialog. Nur im Diskurs lässt sich die Stichhaltigkeit der Argumentation überprüfen und eine Haltung entwickeln, die sich mit dem Wertekanon im Einklang befindet. Insofern ist der beherzte Dialog zentral, um Haltungen zu entwickeln und Farbe bekennen zu können.

Das Motto des diesjährigen Kongress passt aber auch hervorragend zu den Leitregeln, die die Universität Witten/Herdecke insgesamt prägen: Zur Freiheit ermutigen. Nach Wahrheit streben. Soziale Verantwortung fördern.

Die Freiheit des Diskurses zu ermöglichen, dabei Wahrheiten herauszuarbeiten und dies alles in Haltungen münden zu lassen, die soziale Verantwortung reflektieren, ist das Ziel des 21. Kongress für Familienunternehmen hier in Witten. Das Format des Kongresses als einzigartige Plattform zum Austausch liefert hierfür die bestmöglichen Voraussetzungen. Hier kann Farbe bekannt werden.

Ich wünsche Ihnen und dem Kongress viel Erfolg dabei und zwei anregende und herausfordernde Tage.