FU*K-up

Fail fast – fail often“ Was als keckes Silicon Valley Credo daherkam, ist inzwischen Kehrreim und Strophe eines weitverbreiteten Loblieds auf das Scheitern. Angestimmt durch die Gründerinnen und Gründer heutiger Szene-Start-ups, schallt es bis in die Chefetagen von Mittelständlern und Konzernen.

Es findet sein Crescendo in abendlichen Veranstaltungen, genannt „Fuck-up-Nights“, auf denen gescheiterte Jungunternehmerinnen und -unternehmer ihre größten Fehler (Fuck-ups) humoristisch zum Besten geben.

Für den 21. Kongress für Familienunternehmen (FUK) leihen wir uns den Jargon und laden zur „FU*K-up“ ein! Fehler passieren schließlich nicht nur Jungunternehmen, sondern gehören selbstverständlich zum familienunternehmerischen Alltag. Das Kongressmotto fordert daher auf, in einen beherzten Dialog über Erfolg und Misserfolg zu treten.

Zugegeben, ein Fehler, der für Start-ups die Reifeprüfung sein mag, kann im Familienunternehmen mitunter zum Verlust tausender Arbeitsplätze bis hin zum Ende einer ehrwürdigen Historie führen. Im Sinne einer gelebten Fehlerkultur wagen wir dennoch den beherzten Dialog darüber und zollen unseren drei mutigen Rednern umso mehr Tribut. Wir sind gespannt auf ihre persönlichen FU*K-ups in den Bereichen Familie, Unternehmen und Eigentum. Denn es lernt nur, wer Fehler wagt, und nur wer wagt, gewinnt.

"DAS IST JA AUCH NICHTS, WOFÜR MAN SICH SCHÄMEN MÜSSTE"

Felix Ahlers absolvierte eine Kochlehre in Frankreich und Italien und studierte Volkswirtschaft. Nach Stationen beim Pastahersteller „Delverde“ in Italien und der Hotelkette „Sheraton“ begann er im Jahr 1999 bei FRoSTA als General Manager. Seit 2010 ist er Vorsitzender des Vorstandes von FRoSTA. Er war maß- geblich an der Einführung des FRoSTA Reinheitsgebotes im Jahr 2003 beteiligt. Seitdem verzichtet FRoSTA auf alle Zusatzstoffe und reduzierte das Sortiment um 50%.

"DAS LEBEN KANN SCHIEFGEHEN, WENN MAN NICHTS MACHT UND ES KANN SCHIEFGEHEN, WENN MAN ETWAS MACHT. DAHER MUSS MAN VERSUCHEN, BEI SICH SELBST KLAR UND AUTHENTISCH ZU SEIN"

Herr Dr. Martin Pesch war mehr als zwanzig Jahre als Gesellschafter und Geschäftsführer eines Familienunternehmens im Maschinen- und Anlagenbau tätig. Er verkörperte die dritte Generation in der Unternehmensgeschichte und hat die mit der Nachfolge und Neuausrichtung verbundenen Prozesse und Dynamiken in allen Ebenen und Lebensbereichen mitgestaltet und erlebt. Seine Erfahrungen fließen in seine Tätigkeit als Unternehmensberater, systemischer Coach und Lehrbeauftragter am WIFU sowie der Universität Witten/Herdecke ein. Herr Dr. Pesch ist selbstständig in der Nachfertigung von Ersatzteilen für Oldtimer und klassische Automobil.

"VERTRAUEN IST DAS WERTVOLLSTE GUT AUF DEM MAN (GESCHÄFTS-)BEZIEHUNGEN AUFBAUEN KANN. IST DAS VERTRAUEN GEBROCHEN, IST AUCH DIE IDENTITÄT ANGEGRIFFEN"

Niko Pohlmann ist Geschäftsführer der TriPos GmbH, welche, neben anderen Assetklassen, aktiv und involviert in Start-ups investiert. Die unternehmerische Passion, an neuen und innovativen Geschäfts- und Unternehmensmodellen zu arbeiten, führte ihn, während und nach dem Studium, ins Silicon Valley. Aktuell baut er ein Family-Venture-Netzwerk auf.