Schirmherr
Tobias Bachmüller · Katjes Fassin GmbH + Co. KG
Sehr geehrte Damen und Herren,
Familienunternehmer haben oft außergewöhnlich hohe Freiheitsgrade.
Dieses Vergnügen findet jedoch seine Entsprechung in Verantwortung. Verantwortung nicht nur für das Unternehmen, seine Angestellten sowie den Familienverband, sondern auch für das gesellschaftliche Umfeld und die Gestaltung der Zukunft.
Weniger Abhängigkeiten und mehr Verantwortung wiederum bedingen eine Auseinandersetzung mit der Frage der Haltung. Oder um es anders auszudrücken, wollen wir durch „Farbe bekennen“ aus dem Grau heraustreten?
Ein Blick zurück an die Anfänge der Unternehmen sollte Mut machen.
Ist doch eine Begründung der meisten Familienunternehmen durch Initiative, Mut und oft eine andere Haltung erfolgt. „Farbe bekennen“ ist schon in der Gründungsgeschichte von Unternehmen ein unverzichtbares Element.
Jedoch gilt es auch in der weiteren Entwicklung eines Familienunternehmens immer wieder Farbe zu bekennen, vor allen Dingen in der Haltung zu Mitarbeitenden und zur eigenen Familie.
Dies gilt aber auch in einem wettbewerblichen Kontext, der Anpassung nicht belohnt, sondern meist bestraft. Die Vitalität eines Unternehmens zeigt sich eben auch in der Differenzierung, das Grundgesetz des Lebens. Eine solche Differenzierung erfordert oft Mut, ist aber für den Erfolg unvermeidbar.
Hinzu kommt eine zunehmende Verunsicherung im politischen und gesellschaftlichen Umfeld. Gerade jetzt ist es wichtig Farbe zu bekennen, sodass sichtbar wird, wofür das Unternehmen steht und wie es gegebenen Unsicherheiten entgegentreten will. Besonders größere Unternehmen werden hier vom gesellschaftlichen Umfeld gefordert. Dabei sollte eine Frage nach der Haltung z.B. zum Klimaschutz immer wieder auch als Chance zur frühzeitigen Differenzierung gesehen werden.
Wie in der Familie ist das gelebte Vorbild auch im Unternehmen der relevante Orientierungsfaktor. Niemand weiß das besser als Familienunternehmerinnen und Familienunternehmer, weil bei Ihnen die doppelte Erziehungswirkung durch gute Vorbilder sowohl in der Familie wie auch im Unternehmen durchschlägt.
Farbe bekennen sollte also nicht nur dem Differenzierungswillen der Unternehmerin und des Unternehmers immanent sein, sondern ist heute gesellschaftlich unvermeidbar und nachhaltig sinnvoll.
In diesem Sinne wünsche ich allen Teilnehmenden des 21. Kongresses für Familienunternehmen eine farbenfrohe Teilnahme.
Ihr Tobias Bachmüller